Cliparts werten die Folien auf! – Mythen der Projektpräsentation

Dieser Beitrag ist Teil 7 von 8 in der Serie Mythen der Projektpräsentation.

Viele Prüflinge scheuen sich davor, Bilder in Ihren Projektpräsentationen zu verwenden. Häufig höre ich Aussagen wie:

Bilder haben in technischen Präsentationen nichts verloren. Das ist unprofessionell!

Allerdings setzen die gleichen Prüflinge in ihren Folien dann häufig Cliparts ein, um die langweiligen Textfolien „aufzuwerten“. Hier mal ein Beispiel (das pixelige Clipart ist übrigens Absicht, da sie meist wirklich so aussehen):

Hässliches Clipart in einer Projektpräsentation

Meine Meinung dazu ist recht eindeutig: Cliparts sind gruselig und haben in Projektpräsentationen nichts verloren!

Warum Cliparts gruselig sind

Cliparts sehen unprofessionell aus und ihr Einsatz wirkt wie gewollt, aber nicht gekonnt. Ich habe noch nie jemanden sagen hören:

Mensch, die Folie wurde durch die Cliparts aber richtig aufgewertet!

Ich würde eher ganz auf Bilder verzichten, als Cliparts zu verwenden!

Cliparts sind für mich der Inbegriff schlechter Präsentationen. Die langweiligen, hingeklatschten Textfolien müssen irgendwie „netter“ gemacht werden. Und was liegt da näher als die in Office-Produkte eingebauten Cliparts. Mit weniger Aufwand kann man seine Folien ja gar nicht aufwerten.

Das Problem dabei ist, dass jeder weiß, wie wenig Aufwand Cliparts darstellen. Das heißt, ich habe sofort den Eindruck, dass der Vortragende sich keine Mühe gegeben hat.

Warum Bilder besser sind

Der Einsatz von Bildern ist viel sinnvoller, da der Sehsinn des Menschen der ausgeprägteste seiner Sinne ist, und er sich von Bildern inspirieren, motivieren und emotional berühren lässt. Das alles erreicht man mit Cliparts sicherlich nicht. Gezeichnete Motive erreichen den Zuschauer einfach nicht. Echte Bilder dagegen schon.

In einem früheren Artikel habe ich bereits mit mehreren Folienbeispielen gezeigt, wo und wie man Bilder auch in der IHK-Abschlusspräsentation sehr gut einsetzen kann, ohne die Präsentation zu überladen oder an Inhalt einzubüßen: Technische Inhalte kann man nicht mit Bildern illustrieren. Vielleicht gibt er dir noch ein paar Anregungen.

Und hier noch zwei Links zu Artikeln von Garr Reynolds (Autor von Presentation Zen*) zum Thema:

Beispiele für Cliparts vs. Bilder

Ich habe hier mal ein paar Beispiele für Cliparts und entsprechende Bilder zusammengestellt. Du kannst dir ja selbst überlegen, welche Version du ansprechender findest.

Cliparts vs. Bilder

Bildquellen (alle CC0 Public Domain):

Bildquellen

Ich habe vor einiger Zeit schon einmal einige gute Quellen für Bilder veröffentlicht: Bildquellen für die Projektpräsentation. Aktuell nutze ich fast ausschließlich Pixabay oder mache die Fotos einfach selbst (mit meiner sehr empfehlenswerten Canon EOS 700D*).

Canon EOS 700D SLR-Digitalkamera 3 Zoll Kit inkl. EF-S (Affiliate)*

Manchmal geht es sogar schneller, die Bilder selbst zu knipsen, als stundenlang nach dem passenden – und frei benutzbaren – Bild zu suchen. Ein wenig weiße Pappe als Hintergrund reicht schon aus, um Objekte einfach freistellbar zu fotografieren.

Fazit

Niemand muss in Zeiten von Bildersuchmaschinen, Creative Commons und Digitalkameras noch Cliparts verwenden. Ich kenne kein einziges Beispiel, bei dem Cliparts sinnvoller sind als Bilder.

Zum Abschluss habe ich noch zwei Videos rund ums Thema Präsentieren. Don McMillan zeigt hier, wie man PowerPoint nicht nutzen sollte. Unter anderem verwendet er auch Cliparts 😉

Und hier ist noch eine sehr schöne Einführung in Presentation Zen* vom Autor selbst:


Verwendest du Bilder oder Cliparts in deinen Vorträgen? Kennst du Gründe, die für den Einsatz von Cliparts sprechen? Dann freue ich mich über deinen Kommentar!

Weitere Infos zur Projektpräsentation

Du suchst noch mehr Tipps rund um die Projektpräsentation? Dann schau doch mal in diese Artikel- und Podcast-Kategorie: Alle Artikel rund um die Projektpräsentation.

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About the Author
Ausbildungsleiter für Fachinformatiker Anwendungsentwicklung und Systemintegration, IHK-Prüfer und Hochschuldozent für Programmierung und Software-Engineering.

2 comments on “Cliparts werten die Folien auf! – Mythen der Projektpräsentation

  1. Verena sagt:

    Guten Tag Herr Macke,

    ich bereite gerade meine Präsentation für die Abschlussprüfung vor.
    Ich würde zur Veranschaulichung gerne Bilder selber zeigen. Vor allem Bilder, die die jeweiligen Emotionen des „Protagonisten“ in der Präsentation verdeutlichen sollen.
    Die Ist-Situation soll zum Beispiel einen Entwickler skizzieren, der gerade gelangweilt schaut, etc.

    Ist das generell zu empfehlen?

    LG
    Verena

  2. Stefan Macke sagt:

    Aus meiner Sicht unbedingt! Individuelle Bilder, die niemand anders hat und die evtl. sogar Emotionen wecken, sind ein tolles Mittel für interessante Präsentationen! Das muss aber nicht jeder Ausschuss so sehen. Von daher ist der Einsatz auch immer ein kleines Risiko. Aber das würde ich eingehen! 🙂

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